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olé [o'lɛ] <Interj.> [span. olé < arab. wa-'llāh(i) = bei Gott]:
span. Ausruf mit der Bed. los!; auf!; hurra!

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OLE
 
[Abk. für Object Linking and Embedding, dt. »Verknüpfen und Einbetten von Objekten«] das, Verfahren zum Austausch von Daten oder Dokumenten (Objekten) zwischen Programmen, die unter dem Betriebssystem Windows laufen. Mit gewissen Einschränkungen bei manchen Programmen funktioniert OLE auch unter Mac OS.
 
Das wesentliche Merkmal von OLE ist die Überwindung der »Programmgrenze«: Man kann Objekte (Bilder, Tabellen, u. U. auch Klänge) zwischen OLE-fähigen Applikationen austauschen; die eingefügten Fremdobjekte lassen sich ohne expliziten Aufruf ihres Herkunftsprogramms anzeigen und verändern. Zum Einfügen genügen z. B. die Tastenkombinationen Strg-C (Kopieren) und Strg-V (Einfügen) - genau wie beim Arbeiten innerhalb ein und desselben Programms. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Objekt über den Menüpunkt »Einfügen-Objekt« in das Dokument einzubinden. OLE funktioniert auch mit der Maus per Drag and Drop (Ziehen und Ablegen). Ein Einfügen über die Zwischenablage war zwar auch schon möglich, bevor es OLE gab, das eingefügte Objekt konnte aber nicht mehr bearbeitet werden.
 
Beim OLE gibt es, wie der Name schon sagt, zwei verschiedene Typen von Objekten, die auf unterschiedliche Weise in ein Dokument eingefügt werden: verknüpfte und eingebettete Objekte.
 
Bei einer Verknüpfung (Link) wird eine Verbindung (Relation) zwischen dem Quelldokument (z. B. eine Excel-Tabelle) und dem Zieldokument (etwa ein Word-Dokument) hergestellt. Das verknüpfte Objekt enthält zum einen Information über den Speicherort des Quelldokuments, zum anderen Information über Ausschnittgröße und Art der Darstellung im Zieldokument. Die eigentlichen Inhalte des Quelldokuments werden dagegen nicht übertragen. Dies hat zwei Vorteile: Zum einen bleibt das Zieldokument »schlank«, da es nur sehr wenige zusätzliche Daten aufnehmen muss. Zum anderen bleibt das Objekt im Zieldokument immer aktuell, denn es wurde ja keine zusätzliche Kopie angefertigt, sondern es wird lediglich der Datenstand des Quelldokuments auch im Zieldokument angezeigt. Darüber hinaus kann man dasselbe Quelldokument mit vielen Zielen verknüpfen, jede Änderung an der Quelle wird sofort in allen Zieldokumenten nachvollzogen. Die Technik der Objektverknüpfung entspricht weitgehend dem älteren DDE-Verfahren.
 
Die Objektverknüpfung macht OLE auch für die Datenbankentwicklung interessant: Eine OLE-fähige Datenbank kann z. B. Felder mit OLE-Links enthalten, aus denen man, ohne die Datenbank zu verlassen, auf multimediale Inhalte anderer Programme zugreifen kann. Durch die Verknüpfung bleibt die Datenbank (anders als bei einer Einbettung, s. u.) »schlank«, was u. a. den Vorteil einer größeren Geschwindigkeit von Prozessen wie Sortieren oder Selektieren mit sich bringt.
 
Eine wesentliche Voraussetzung für das Object-Linking besteht darin, dass das Objekt in einer eigenen Datei gespeichert sein muss, bevor es über eine Verknüpfung in ein fremdes Dokument eingebunden werden kann. Das Einbinden ist außerdem nicht über die Zwischenablage möglich, sondern geschieht über spezielle Befehle wie »Einfügen - Objekt - als Verknüpfung«.
 
Die Einschränkung, dass das Objekt in einer separaten Datei gespeichert sein muss, gilt bei der zweiten Variante des OLE, dem Einbetten, nicht. Beim Einfügen des Objekts sind jetzt zwei Fälle zu unterscheiden: Entweder ist das Objekt (z. B. eine Grafik) zunächst unabhängig vom Zieldokument in einer anderen Datei erzeugt worden und wird über die Zwischenablage (also mit »Kopieren« und »Einfügen«) in das Zieldokument eingebettet oder es gibt keine andere Datei, und das Objekt wird direkt vom Zieldokument aus »erzeugt«, indem man mit dem Befehl »Einfügen - Objekt« das Programm startet, mit dem das Objekt erstellt werden kann (also z. B. ein Grafikprogramm); beendet man dieses Programm, so kehrt man automatisch zum Zieldokument zurück, und das Objekt wird an der Position des Cursors eingefügt. Beide Wege führen zum Einbetten des Objekts, das jetzt die kompletten Daten und darüber hinaus auch die Information über Art und Speicherort des Quellprogramms enthält. Ein solches Objekt kann ganz einfach vom Zieldokument aus editiert werden: Durch Doppelklick auf das Objekt wird das Quellprogramm innerhalb des Zieldokuments aufgerufen; der Anwender bemerkt dies nur daran, dass die Symbolleisten des Zielprogramms nun Befehle des Quellprogramms enthalten. Einbetten empfiehlt sich immer dann, wenn das Zieldokument an verschiedenen Orten auf nicht miteinander vernetzten Computern angezeigt oder bearbeitet werden soll (etwa für Vertreter oder Dozenten, die Dokumente auf ihren Notebooks gespeichert haben) sowie bei kleinen Objekten wie einfachen Diagrammen oder kurzen Texten.
 
Eine Datei, die verknüpfte oder eingebettete Objekte enthält, nennt man Compound-Dokument (dt. Mischdokument).
 
Nicht jedes Programm unter Windows ist OLE-fähig, und nicht alle OLE-fähigen Programme unterstützen die volle Funktionalität von OLE. Man unterscheidet daher zwischen:
 
- OLE-Servern, das sind Anwendungen, aus denen heraus Objekte in andere Applikationen eingebettet werden können oder die Dateien als Quellobjekt für das Verknüpfen in andere Programme zur Verfügung stellen können.
 
- OLE-Clients nehmen stattdessen Objekte auf, die mit einem OLE-Server erstellt wurden.
 
- Es gibt auch Programme, die in beiden Richtungen OLE unterstützen, die also sowohl eingebettete oder verlinkte Objekte aufnehmen als auch als Quelle für Einbetten oder Verknüpfen dienen können. Das trifft z. B. auf die Office-Programme Word und Excel zu: Ein Word-Dokument kann als Objekt in eine Excel-Datei eingebettet werden und umgekehrt.
 
OLE wurde 1992 mit Windows 3.1 eingeführt, es war eine Weiterentwicklung des Standards DDE aus Windows 3.0. 1993 kam eine deutliche Erweiterung als »OLE 2.0« auf den Markt. Wichtigste Neuerung war die In-Place-Activation oder das In-Place-Editing (Vor-Ort-Aktivierung, visuelles Editieren). Darunter ist die direkte Bearbeitung eines eingebetteten Objekts im Wirtsprogramm zu verstehen, in dessen Menüleiste die entsprechenden Befehle des Herkunftsprogramms eingeblendet werden; vorher (bei OLE 1.0) wurde noch umständlich ein komplettes Programmfenster für das Quellprogramm geöffnet. Dies ist eine deutliche Erleichterung und Beschleunigung für den Anwender. Allerdings ist die In-Place-Activation nur für das Bearbeiten von eingebetteten, nicht aber von verknüpften Objekten vorgesehen.
 
OLE wird ständig weiterentwickelt, allerdings verzichtet Microsoft mittlerweile auf die Angabe von Versionsnummern; OLE ist inzwischen Teil von ActiveX.
 
Auf Macintosh-Rechnern wurde OLE bisher nur teilweise umgesetzt; hier steht es in Konkurrenz zum Herausgeben und Abonnieren, einer Eigenentwicklung von Apple. Eine weitere Alternative zu OLE bzw. ActiveX ist die Software-Technologie OpenDoc, die von IBM, Apple und Novell gemeinsam entwickelt wurde.
 
 
Ist ein OLE-Objekt mit einer Quelldatei verknüpft, darf diese Datei nicht gelöscht, nicht umbenannt und nicht in einen anderen Ordner verschoben werden. Geschieht dies doch, zeigt das OLE-Objekt zwar immer noch ein Abbild der Quelldatei. Dieses Abbild wird aber nicht mehr aktualisiert, wenn sich die Inhalte der Quelldatei ändern.

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Universal-Lexikon. 2012.

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